Holger Kirsch und Damaris Hofmann
Das Tattoo, der Schmerz und die Lust
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Zusammenfassung
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Tätowierungen sind seit der frühen Menschheitsgeschichte und in verschiedenen Kulturen nachweisbar. Sie können als Kommunikationssignal verstanden werden und weisen auf verdeckte und unbewusste Motivstränge hin. Sie dienen der Bewältigung intensiver Affekte, Impulse oder belastender Ereignisse. Diese werden häufig entweder nicht ausreichend mentalisiert oder zunächst symbolisiert und dann abgewehrt, indem der Körperschmuck und die zugrundeliegenden Motive voneinander getrennt und nicht mehr in die Kommunikation und Reflexion ein- gebunden werden. Während das Tattoo kaum mehr verändert werden kann, ist es möglich, die Bedeutungszuschreibung in den Tattoo-Narrationen zu modifizieren.
The tattoo, the pain and the pleasure
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Summary
Tattoos have been detectable since early human history and in various cultures. They can be understood as a communication signal and indicate hidden and unconscious motive strands. They serve to cope with intense affects, impulses or stressful events. These are often either not sufficiently mentalised or first symbolised and then warded off by separating the body decoration and the underlying motifs and no longer involved in communication and reflection. While the tattoo can hardly be changed anymore, the attribution of meaning in the tattoo narratives can be modified.